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Auf die Plätze, fertig, los!

Auf die Plätze, fertig, los!

„Die Spiele können beginnen“ hieß es auch dieses Jahr wieder am Spielefest 2012. Die Veranstaltung findet jährlich am zweiten November-Wochenende im Austria Center Vienna statt. Das Event besteht aus zwei Teilen: der Spielemesse und der Spielothek. Auf der Messe stellen alle großen Hersteller und einige kleine Spieleentwickler ihr neuesten Spiele vor, während man bei der Spielothek Spiele ausborgen und auf einem, der etwa 1.500 Spieltische ausprobieren kann.

Die Messe allein ist groß genug, dass man – vor allem mit Kindern – einen ganzen Nachmittag beschäftigt ist. Das Highlight ist aber sicherlich die Spielothek, wofür bereits um 09:00 Uhr großer Andrang herrscht. Denn, wer das Spiel des Jahres und andere Highlights ergattern will, sollte früh aufstehen.

Dieses Mal haben wir uns sogar zwei Tage Zeit genommen und folgende Brettspiele getestet:

Kingdom Builder ist leicht durchschaut und trotzdem nicht schnell langweilig. Man baut im Königreich Siedlungen und ist dabei immer für die Wünsche seiner Untertanen offen. Die Fischer möchten zum Beispiel bevorzugt Siedlungen am Wasser und belohnen den aufmerksamen Spieler mit extra Punkten.


Village – das Spiel mit den Toten. Das ist wohl der Punkt, wodurch sich Village von den meisten anderen Spielen unterscheidet – aber lange nicht alles, worum es in dem Spiel geht. Die Spieler haben das Schicksal einer Familie über vier Generationen in der Hand. Das Ziel des Spiels ist es, in die Dorfchronik zu gelangen oder anderswo Ruhm für seine Familie zu sichern. Im Dorf gibt es verschiedene Bereiche in welchen man Aktionen setzten kann. Im Handwerksviertel, Rathaus, am Marktplatz, bei der Ernte, Hochzeit, in die Kirche, am Dorfbrunnen und bei der Reise können Dorfbewohner zum guten Ruf ihrer Familie beitragen. Doch Vorsicht, viele Aktionen kosten Lebenszeit und bald muss man sich der Frage stellen: welche Figur als Erstes das Zeitliche segnen soll. Eine liebevoll umgesetzte Idee, die man auch gerne wieder spielt.


Bei Santa Cruz geht es darum eine Vulkaninsel zu erkunden. Dabei gibt es Zugkarten und Punktekarten. Wenn man diese geschickt einsetzt, bricht im richtigen Augenblick der Vulkan aus, vernichtet alle Siedlungen der Mitspieler und man ist der Einzige, der Punkte sammelt. Das Spielprinzip ist schnell verstanden und Santa Cruz ein netter Zeitvertreib. Um ein Lieblingsspiel zu werden, fehlt mir jedoch die Liebe zu Detail und eine Story.

Die Legenden von Andor ist ein kooperatives Spiel, ähnlich wie Pandemie oder Schatten über Camelot. Es gilt gemeinsam ein Quest zu bewältigen und dabei gegen das Spiel und schreckliche Monster zu kämpfen. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Fantasy Charaktere, von jeder Figur gibt es eine männliche oder weibliche Variante. Während des Einführungsspiels lernt man die Spielmechanik kennen, ohne lange Einleitungen zu lesen. Wir haben das Spiel zu dritt getestet und sind gescheitert. Für mich deshalb keine Empfehlung, da ich es besser finde, wenn zumindest ein menschlicher Spieler gewinnt.

Hawaii klingt lockerer als es ist. Die Spielanleitung ist sehr lange und kompliziert geschrieben, auch die Spielmechanik ist oft nicht durchschaubar. Leider ebenfalls keine Empfehlung.

So haben wir auch diesmal wieder ein paar neue Spiele entdeckt und ein besseres Gefühl, welche heuer unbedingt unter dem Weihnachtsbaum landen sollten. Das Spielefest ist für uns ein unverzichtbarer Fixpunkt im Jahr geworden, auf den ich mich bereits gleich danach wieder freue.